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Eine Depression erkennen

Hier erfährst du mehr über die Symptome einer Depression und wie sie entstehen kann.

So zeigt sich eine Depression

Die typischen Symptome einer Depression sind eine gedrückte Stimmung, Interessensverlust und Freudlosigkeit sowie verminderter Antrieb oder eine erhöhte Ermüdbarkeit. Betroffene beschreiben häufig, wenig Energie zu haben und ihren gewohnten Aktivitäten nicht mehr oder nur mit großem Aufwand nachgehen zu können. Häufig tritt eine deutliche Müdigkeit schon nach kleinen Anstrengungen auf. Die gedrückte Stimmung kann sich von Tag zu Tag ändern, bleibt aber meist von aktuellen Lebensumständen unberührt. Auch im Tagesverlauf können Schwankungen in der Stimmung auftreten. Gerade in der Früh berichten viele Betroffene vom sogenannten Morgentief, bei dem sie ein schwermütiges Gefühl nach dem Aufwachen verspüren. Auch verstärkte Reizbarkeit kann ein Ausdruck depressiver Stimmung sein. Bei einer Depression halten diese Symptome über mindestens 2 Wochen an.

Unter Interessensverlust versteht man, dass man bei normalerweise angenehmen Aktivitäten (z.B. Hobbys) keine Freude mehr verspürt. Häufig fällt es depressiven Personen schwer, auf freudige Ereignisse emotional zu reagieren.

Zusätzlich können eine verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, ein geringeres Selbstwertgefühl oder Selbstvertrauen, ein Gefühl von Wertlosigkeit oder Schuldgefühle und negative oder pessimistische Zukunftsaussichten auf eine Depression hindeuten. Nicht selten berichten Betroffene auch von Schlafstörungen, vermindertem Appetit oder Libidoverlust.

Manchmal geht eine Depression auch mit Selbstverletzung, Suizidgedanken oder Suizidhandlungen einher.

Eine Depression kann leicht, mittelgradig oder schwer ausgeprägt sein. Die Ausprägung hängt von der Anzahl, der Art und der Schwere der Symptome einer Person ab.

Personen mit schweren Ausprägungen sind häufig in ihren sozialen und beruflichen Aktivitäten stark eingeschränkt. Das heißt, sie können Unternehmungen mit Freund*innen und Familie nicht mehr wahrnehmen oder schaffen es nicht mehr, ihrem Job, Schule oder Studium nachzugehen.

Unterschied zu normalen Gefühlszuständen

Jede*r von uns ist mal niedergeschlagen, erschöpft, hat Stimmungsschwankungen oder bemerkt, dass er*sie nicht gut drauf ist. „Das wird schon wieder“ ist dann eine häufige Antwort unserer Mitmenschen. Wenn diese Gefühle wieder vorübergehen, ist nichts gegen diese Reaktion einzuwenden. Wenn die oben beschriebenen Symptome aber länger bestehen bleiben (>2 Wochen), dann kann es sich um den Beginn einer depressiven Erkrankung handeln und sollte jedenfalls ernst genommen werden.

Ursachen

Für die Entstehung einer Depression ist zumeist das Zusammenspiel aus mehreren Faktoren verantwortlich. In der Fachsprache spricht man von einem multifaktoriellen Erklärungsmodell. Neben biologischen Ursachen spielen auch psychologische und soziale Ursachen eine große Rolle.

Biologische Ursachen einer Depression umfassen Veränderungen in der Gehirnchemie, insbesondere im Gleichgewicht der Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die für die Regulierung von Stimmung und Emotionen verantwortlich sind. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, da eine familiäre Vorbelastung das Risiko erhöhen kann.

Bei den biologischen Faktoren kann die genetische Veranlagung eine Rolle bei der Entstehung einer Depression spielen. Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko an einer Depression zu erkranken erhöhen. Eine veränderte Aktivität von Neurotransmittern – den Botenstoffen im Gehirn – oder Stresshormonen kann ebenfalls eine Depression (und auch andere psychische Erkrankungen) begünstigen. Zusätzlich können hormonelle Ungleichgewichte, wie sie beispielsweise bei Schilddrüsenerkrankungen oder nach der Geburt auftreten, depressive Symptome auslösen. Auch die Einnahme von Medikamenten, Entzündungen und Störungen im Immunsystem werden zunehmend als mögliche biologische Ursachen von Depressionen untersucht.

Zu den psychologischen Faktoren, die eine Depression auslösen können, zählen psychosoziale Belastungen wie Konflikte in der Partnerschaft, chronischer Stress, ungelöste Konflikte, oder traumatische Erlebnisse, die das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in die eigene Zukunft beeinträchtigen. Auch übermäßige Selbstkritik, Schuldgefühle und ein pessimistischer Blick auf das Leben tragen dazu bei, dass sich eine Depression entwickelt. Diese inneren Faktoren können die Betroffenen in einen Teufelskreis aus negativen Gedanken und Gefühlen ziehen, der die Erkrankung verstärkt und aufrechterhält.

Soziale Faktoren können beispielsweise Trennungen, der Verlust des Jobs, soziale Isolation (z.B. wie in Zeiten der COVID-19 Lockdowns) oder ein hoher Leistungsdruck von außen sein.

Nicht jeder dieser Faktoren muss bei jeder*m zu einer Depression führen, sie sind allerdings Risikofaktoren. Zusätzlich hängt die Entstehung einer Depression auch von der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) einer Person, den persönlichen Ressourcen, die zum Umgang mit Stressoren zur Verfügung stehen, und der aktuellen Lebenssituation ab.

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