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Über Suizidalität

Hier erfährst du was Suizidalität ist und was die größten Risikofaktoren sind.

Was bedeutet Suizidalität?

Suizidalität beschreibt alle Denk- und Verhaltensweisen von Menschen, die den eigenen Tod anstreben. Dazu zählen Gedanken, aktives Handeln, passives Unterlassen oder auch das Zulassen oder Erlauben anderer mit genau diesem Ziel. Es ist wichtig festzuhalten, dass Suizidalität ein Ausdruck der betroffenen Person von Hilfsbedürftigkeit und Not ist.

Generell ist es so, dass Suizidalität eine dem Menschen ureigene Denk- und Handlungsmöglichkeit ist. Sie ist nicht per se eine Krankheit, aber durch psychische Erkrankungen (z.B. Depression), psychosoziale Krisen (z.B. Trennung), Traumata oder Faktoren, die das Leben beeinträchtigen oder die Lebensqualität eines Menschen mindern (z.B. Unfall, Krankheit), kann es verstärkt zu Suizidalität kommen. Bei psychische Störungen oder in psychosoziale Krisen erleben Menschen sich selbst, ihre Umwelt, ihre Lebenssituation und/oder ihre Zukunftsperspektiven stark eingeengt, was sie näher an die Suizidalität heranführt.

Suizidalität ist ein bewusstes Denken und Handeln. Es verlangt das bewusste Nachdenken über das Beenden des eigenen Lebens und eine Vorstellung vom eigenen Tod. Nichtsdestotrotz ist Suizidalität ein komplexes Phänomen. Die Bewertung der eigenen Person, der eigenen Zukunft und der Veränderbarkeit des derzeitigen Zustands wird als unerträglich empfunden.

In Untersuchungen wurde gezeigt, dass suizidale Personen eigentlich meistens gar nicht ihren eigenen Tod per se wünschen, sondern unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr leben wollen. In den meisten Fällen ist Suizidalität ein Ausdruck von Einengung und nicht mehr tragbaren Belastungen. Der Großteil der akut suizidalen Menschen ist geplagt von einem inneren „emotionalen Chaos“, das auch ihre Selbstbestimmung und Autonomie einschränkt.

Suizidales Verhalten beinhaltet „Todeswünsche“, Suizidideen (d.h. Suizid in Erwägung ziehen, zwanghafte Impulse, sich aufdrängende Gedanken) und die Suizidabsicht (d.h. Absicht zum Suizid mit oder ohne konkretem Plan, mit oder ohne Ankündigung) bis hin zur tatsächlichen suizidalen Handlung (Durchführung). Unterschieden werden kann dann in Suizidversuch und Suizid. Zum Suizidversuch zählen vorbereitende Handlungen, die dann entweder selbst- oder fremdbestimmt abgebrochen wurden sowie auch bereits durchgeführte Versuche, die überlebt wurden. Ist die Person als Folge der suizidalen Handlung verstorben, spricht man vom Suizid. Zwischen einer Suizididee und und der Suizidhandlung liegen oft weniger als 24 Stunden und ca. 30% der Personen, die bereits einen Suizidversuch begangen haben, wiederholen diesen.

Risikofaktoren für Suizide

  • Frühere Suizidversuche bzw. begonnene und abgebrochene Suizidhandlungen
  • Psychische Erkrankungen (Depression, bipolare Störung, Alkoholabhängigkeit, Schizophrenie)
  • Suizide in der Familie
  • Männliches Geschlecht
  • Hohes Alter
  • Gewalterfahrungen (z.B. sexueller Missbrauch, Verfolgung, Flucht), v.a. in Kindheit und Jugend
  • Schwere körperliche Erkrankungen (z.B. Krebs) oder starke, anhaltende Schmerzen
  • Tragische Lebensereignisse (z.B. Trennungen, Jobverlust, existenzielle Krisen)
  • Gefühl, anderen zur Last zu fallen
  • Fehlendes Zugehörigkeitsgefühl

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